Möhrenmikado mit Kabelbinder

Essen

Das Genre der Restaurantkritik soll hier nicht vernachlässigt werden, auch wenn die Zahl der erwähnenswerten Restaurants sich in Grenzen hält. Zu den bemerkenswerten Veränderungen zählt zweifelsohne, dass der Königsgarten in Kleve seit einigen Wochen unter neuer Leitung läuft. Peter van Ühm und Hannelore Baumann (Ex-Alte Post, Moyland) haben sich vorgenommen, einer der schönsten Adressen unserer bezaubernden Stadt am Rande des Universums neues Leben einzuhauchen – aber ist es ihnen auch gelungen?

DokumentNach 158 Minuten und 77,10 Euro eine erste Bilanz: Rinderkraftbrühe und Fischvariationen (Zander, Lachs, Garnelen) auf Tomatenrisotto gut, Rumpsteak perfekt gebraten, Pommes schön kross. Neckisch die Präsentation der Möhren zum Steak: In Mikado-ähnliche Stäbchen geschnitten und mit Kabelbinder zusammengehalten (so sah’s auf den ersten Blick aus, aber eine Kellnerin klärte auf: es heißt „mit Speck bandiert“).

Die Preise sind nach angemessen. Sämtliche Bedienungen waren durchweg sehr freundlich und aufmerksam – wer den Königsgarten in der langen Geschichte seiner Aufs und Abs verfolgen durfte, weiß, dass dies ein Kulturbruch ist. Einziger Kritikpunkt: Im Risotto fanden sich zwei kleine grüne Plastikschnippsel (möglicherweise Verpackungsreste?). Klar ist: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Diese sollten aber nach Möglichkeit nicht bis auf die Teller der Gäste vordringen…

Gesamtnote: gut. Eine Bereicherung, nicht nur für laue Sommernächte

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6 Kommentare

  1. 5

    Sind das nicht die Inhaber, die in Moyland pleite gegangen sind und für ihren Sohn den Königsgarten übernommen haben? Ralf, Du kennst ihn doch.

     
  2. 4

    Der Chef im Königsgarten betrieb früher eine Pommes- Bude und hat seine Roots nicht vergessen: Jägerschnitzel (nicht aus der Friteuse) ist sehr gut, ohne viel Schnicki-Mick-Schnack und somit auch nicht so teuer!

     
  3. 3

    Angemessen. Finde ich jedenfalls. Die Schnippsel waren weit unten & die Pommes für meinen Sohn…

     
  4. 2

    Pit ist der Knaller !

    Schade nur, dass man jetzt nicht mehr 34 Minuten relaxen kann bevor man sich entscheiden muss ob man wieder unverrichteter Dinge geht (evtl. mit Umweg über das Pissoire) oder noch weitere 34 Minuten auf die Bedienung wartet und ggf. zwischenzeitlich das unterm Tisch angeklebte Kaugummi recycelt.

     
  5. 1

    noch angemessen oder nicht angemessen? Ich hätte das Risotto reklamiert und einfach in der Wartezeit die Pommes rot weiss gegessen… .