Klever Softwareschmiede db-central insolvent

In Schieflage: db-central, Unternehmenszentrale an der Hoffmannallee
In Schieflage: db-central, Unternehmenszentrale an der Hoffmannallee

db-central gehört zu den Klever Vorzeigeunternehmen, die Softwareschmiede mit Sitz im ehemaligen Hoffmann-Verwaltungsgebäude war bundesweit gefragter Anbieter von E-Learning-Programmen, dem zukunftsträchtigen Feld des elektronisch unterstützten Lernens. 40 Mitarbeiter erarbeiteten Lösungen für Kunden, die zu den Topadressen der deutschen Wirtschaft zählen. Doch seit dem 1. September, 15:22 Uhr, steht die Zukunft des Unternehmens auf der Kippe – zu diesem Zeitpunkt eröffnete das Amtsgericht Kleve unter dem Aktenzeichen 31 IN 65/14 das Insolvenzverfahren für db-central.

Zum Insolvenzverwalter wurde der angesehene Düsseldorfer Rechtsanwalt Horst Piepenburg bestellt, der nun versuchen muss, für das angeschlagene Unternehmen eine Lösung zu finden. „Ich werde noch in dieser Woche die Mitarbeiter informieren“, so Piepenburg. Die Angestellten von db-central warten noch auf die Löhne und Gehälter für den August, Piepenburg wird nun dafür sorgen, dass die Beschäftigten über die Agentur für Arbeit das so genannte Insolvenzgeld erhalten, um wenigstens für den Augenblick etwas Sicherheit zu erlangen.

Am Mittwochvormittag ließ Piepenburg sich vom db-central-Geschäftsführer Dirk Rosomm die wirtschaftliche Situation und das Geschäftsmodell erläutern. „Das Unternehmen hat verschiedene Auftraggeber, darunter große deutsche Unternehmen. Die Frage ist, ob db-central diese Aufträge noch abwickeln kann oder nicht“, so Piepenburg. Ob das Unternehmen weiterbestehen kann, darüber war am Mittwoch noch keine Aussage möglich.

Wie zu hören war, soll ein geplatzter Großauftrag das Unternehmen in die verhängnisvolle Schieflage gebracht haben. db-central war 1996 von Benno van Aerssen und Dirk Rosomm in Bedburg-Hau gegründet worden, damals noch unter dem Namen „va:ro GmbH“. 2007 stieg van Aerssen aus, für ihn mischte kurzzeitig der schillernde Sven Rickes, ehemals Bürgermeisterkandidat der FDP in Kleve, in der Unternehmensführung mit – schied aber nach neun Monaten wieder aus. Einige Jahre hielt auch die Beteiligungsgesellschaft des Klever Multiunternehmers Bernd Zevens, EU-CO GmbH, einen 15-prozentigen Anteil an dem Softwarehersteller, diese Beteiligung wurde jedoch Ende 2011 rückabgewickelt.

Neben db-central beantragte Rosomm, 37 Jahre alt, auch für zwei weitere Firmen von ihm die Insolvenz: Unter dem Aktenzeichen 31 IN 64/14 eröffnete das Amtsgericht das Verfahren für die Inpatto GmbH, unter dem Aktenzeichen: 31 IN 63/14 das Verfahren für die Rosomm GmbH.

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15 Kommentare

  1. 15

    @K. a.D.

    “ Es ging nicht ….. speziell um dieses Unternehmen. “

    Dieser Satz Ihrer Antwort scheint mein Verständnis für diese Diskussion hier erhellen. Ging es in dem Beitrag doch speziell um ein Klever Traditionsunternehmen. Warum die anschließende Diskussion allerdings Kleve als Unternehmensstandort im Allgemeinen in Frage gestellt wird – dieses Geheimnis sollten Sie allerdings noch lüften….

     
  2. 14

    @12, rd: Es geht, und ging, nicht um parteiinterne Abrechnungen – das mag ein Märchen von Hr. Severin sein. Wenn man, hier ich, über Abläufe und Strukturen einen tieferen Einblick hat als „Otto Normal“, dann
    kann man sich auch detaillierter äußern, oder? Was das mit „Mißbrauch einer Plattform“ zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht. Ich dachte, gerade hier, lebt man von Pro und Contra, Debatten etc.?
    Im Weiteren habe ich aber schon ganz andere, „schärfere“, Kommentare (und Fotos bzw. Links mit Fotos) zu meiner Person ( und anderer) gesehen…

    Sofern eine gewisse Bitternis anklingen mag, so ist diese jeweils der Sache/ dem Thema geschuldet – Offenbar gehört schon das blosse Nachfragen (z.B. bei Terminen von Anträgen) zu den unerwünschten Sachen?
    Genau DAS aber verstärkt den Eindruck, den ich seit der Denkpausen-Geschichte habe: Hr. Daute läßt sich hineindirigieren, was und von wem veröffentlicht wird, sprich die Verwaltung, gibt’s da gar so etwas wie „Warnungen“…?

    Das wäre schade, denn damit wäre ein wesentlicher Teil des ursprünglichen Gedankens von kleveblog verloren gegangen bzw. auf dem Altar der „Klever Ordnung“ geopfert.

    Wer es mir recht machen könnte? Na, jedermann(frau), die Fehler/ Defizite zugeben kann, diese lösen möchte – anstatt mit quasi herrschaftlicher Gewalt stur durchdrückt. Themen annehmen statt ignorieren, in der Sache bleiben statt den „Melder“ zu verhunzen – ist doch gar nicht soooo anpruchsvoll.

     
  3. 13

    @6. Konfuzius a.D.

    Das stimmt, dass man in Kleve nicht für Neues und Neuerungen offene Augen und Ohren hat…….. weiß ich aus eigener, gemachter Erfahrung, obwohl oder ev. vielleicht weil, in Emmerich der Name und die Qualität sehr bekannt ist………….. bekommene Antworten: „Nein, das geht in Kleve nicht“ oder „Das ist keine Tradition für Kleve“………. etc…..

    Und ausserdem sind die „Leerstände“ sehr teuer!

     
  4. 12

    @JUH Diese Plattform sollte nicht missbraucht werden, um parteinterne Abrechnungen zu vollziehen. Es sollten auch keine pauschalen Anschuldigungen gegen eine angeblich insgesamt unfähige Verwaltung erhoben werden. Es ist immer so viel Bitternis in diesen Kommentaren, dass man sich unwillkürlich fragte: Wer könnte es dir überhaupt recht machen?

     
  5. 11

    @Lohengräm Es geht darum, dass anonym eine nur mit Initialen benannte Person angegriffen wird, sodass ich keine Chance habe, mir ein Bild davon zu machen, worum es überhaupt geht. Es bleiben düstere Andeutungen. Es hat außerdem eigentlich gar nichts mehr mit dem eigentlichen Anlass der Diskussion zu tun (Insolvenz), der Vergleich Kleve-Emmerich kann hingegen noch dazu gezählt werden.

     
  6. 10

    Sei mal froh, Lohengräm – du kriegst wenigstens noch ’ne Rückmeldung. Meinem Einem werden scheinbar 2/3 bis 90% der Kommentare pauschal gestrichen…

     
  7. 9

    @6 Konfuzius a.D. Um die Philosophie B.C. Han’s zu verstehen, ebenso seinen Artikel, kann ich nur empfehlen, einige seiner Bücher
    zu lesen, auch die Bücher, die sich mit östlicher Philosophie befassen.

    Er beantwortet bei weitem nicht alle sich ergebende Fragen, regt aber immer zum kritischen Nachdenken
    an. So erlaube ich mir auch, deinen Post zu sehen.

     
  8. 6

    @ HP.lecker

    Es ging nicht um die Schuldfrage und speziell um dieses Unternehmen. Außerdem gefällt mir nicht das sie mein Lob in Richtung jener, die sich in Kleve sehr stark engagieren, einfach nur ausblenden. Vielleicht auch nur unbewusst!?

    Worum geht es? Dazu möchte ich auf einen von vielen Zeitungsberichten, hier in der NRZ aus 2008, verlinken:

    http://www.derwesten.de/nrz/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/db-central-schielt-aufs-nova-gebaeude-id1855225.html

    „Made in Kleve”, User HP.lecker!!! In Kleve! Steht Kleve hinter eigenen Marken? Steht ein Unternehmen nicht in jeden Fall hinter der eigenen Marke? Wer steht hinter Kleve? Sind das vielleicht nur „Schwätzer”? Ganz bestimmt sind es keine Markenmacher. Stattdessen werden nur weiter Zinssklaven, vielleicht auch Opfer, gemacht, oder?

    Mehr als 5 Jahre Fachhochschule. Von dort schaffen neue Absolventen bis heute keine oder kaum Arbeit an dem Standort. Auch das wurde anders von den üblichen Helden bejubelt. Tatsächlich ist mir das im Grunde egal, wenn nicht ausgerechnet die jungen Leute immer auf der Strecke bleiben. Das zeigt sich bekanntlich auch in Themen wie Jugendparlamant oder bei Besetzung der Ratssitze. Statt Jugend dann lieber ein alter Beamter. Frau T. von der SPD bezeichnet den Rat daher richtig. Es sind Laien. Laien haben Chancen. Aber nicht, wenn sie ständig nur die uralten Muster auffahren. Habe ich richtig gelesen? Wieder ein Ex-Karnevalsprinz der Bürgermeister werden könnte? Toll!

    So geht es doch nicht weiter. Wo sind die Bürger? Wo ist deren Stimme? Alles einfach Untertanen? klar, die jungen Menschen ziehen weiterhin ab. Was sollte die denn halten. Meckernde Senioren, die um 19 Uhr vor dem TV sitzen?

    Woran liegt das? Vielleicht auch an dem, was in der Sueddeutschen erst gestern abgedruckt wurde:

    http://www.sueddeutsche.de/politik/neoliberales-herrschaftssystem-warum-heute-keine-revolution-moeglich-ist-1.2110256

    „Made in Kleve” ist was? Es scheint keine Starke Marke zu sein. Es ist stattdessen nur eine Show! Ich hörte das eine Gewinnerin aus Emmerich auch nicht mehr so gerne bei denen gesehen ist, die sie damals auszeichneten. Na das macht nichts. Gute Marken bleiben erhalten. Das hat in Emmerich am Rhein schon mehr Tradidion als in Kleef.

    Deshalb habe ich auf den Eltener Berg gezeigt. Dort sitzen 5 der E7, die so ernsthaft und äußerst engagiert den jungen Menschen im Thema Entrepreneurship unterstüzten wie jener Klever Verein, der engagiert im Thema Geschichte, Kunst und Kultur, durchaus auch ohne ständigen Jubel in der Presse, aktiv ist. Reicht das für Kleve?

    Der Unterschied: Der Klever Vereins steht in gewisser Weise in Abhängigkeit. Da geht es dann um Förderanträge. Da haut niemand auf den Tisch, selbst wenn man sich eigentlich der Macht bewusst ist und jeder Klever Bürgermeister oder Parteivorsitzende schlichtweg erschrecken würde, wenn der Klever Verein nicht zur 150 Jahrfeier einlädt, oder?

    Wenn „Made ein Kleve” nichts wert ist, lohnt es sich dann für Klever nicht, deutlich mehr auf diese Klever Jugend oder wenisgens jene, die dort studieren, zu setzen? Doch da kommt nicht viel, selbst wenn Fahrräder etc. so wirken. So mancher Sponsor verdient an den Studenten. Da sind sie dann! Nur das scheint dort zu interessieren. Probe:

    Meckern reicht nicht: Vorschlag: Klever Bürger bilden Risikokapital, damit junge Menschen vor Ort den Leerstand in der Innenstadt abbauen. Wer aufgepasst hat, weiss längst das das Internet kaum eine Zukunft hat. Nein, falsch formuliert. Es geht mit dem Internet nur in die Dumpinghölle! Habt Ihr in Kleve also mehr drauf, oder kommt diese Dumpinghölle nur recht – bei den Einkommen? Wann macht es mal Klick? Ich fürchte, der käme fast schon zu spät.

    Risikokapital an die jungen Menschen geben kann nicht so schwer geben. Ich gebe 10 TE wenn 10.000 Klever nur 100 E geben. Das ist doch mal ein Angebot. Vielleicht wird mit dem Geld der erste Leerstand in Kleve Geschichte! Das lohnt sich doch. Das bringt sicherlich Arbeit. Dumm nur wenn es keine guten Ideen an der FH gibt, denn ich möchte doch bezweifeln das die Jugend gerne nach Kleve kommt. Ist aber alles nur meine persönliche Meinung!

    Einen Versuch ist es wert! Angebot steht. Machen!? Nein, es wird wieder nichts passieren. Wie immer in Kleef?

    P.S. Soll nicht heissen das es in Kleve nicht doch ein paar tolle Marken gibt. So viele wie „Helden” in der Politik?

     
  9. 5

    @2. Konfuzius a.D.

    Zu einem Punkt muss ich Ihnen unbedingt Recht geben………… der kleine Teil an Machern vom Eltener Berg, die wirklich etwas, ohne Sensationsmeldungen, bewegen und sich auch bewusst die Politik vom Hals halten…… !!!

    Genauso ist es, man muss bewusst versuchen, den eigenen Weg zu gehen…….. auch in Kleve……… und auch ohne Sensationsmeldungen!

    Nur für das o.g. Unternehmen spielt eigentlich die Standortsituation keine Frage……… meine Meinung…..

     
  10. 4

    So so… Ist Kleve jetzt an Allem Schuld?

    Ist die Standortfrage für die hier in Rede stehenden Unternehmen so relevant? Werden Softwarelösungen neuerdings per LKW über dieAutobahnen und per Schiff über die Flüsse transportiert?

    Ich verstehe die Diskussion hier gerade nicht so richtig….

     
  11. 3

    Konfuzius, sehr scharf geschrieben, jedoch nur zu 99,9 0/0 richtig.

    Das Kanälchen wird nie der Rhein und der Klever-Ring keine Autobahn.

     
  12. 2

    Danke für die Recherche. Kleve blüht also, wie von den üblichen Helden über Jahre bejubelt, wieder auf?

    An dem üblichen Spekulationskurs der Ahnungslosen, User Laie steuert schon in die Richtung, will ich nicht teilnehmen. Was tatsächlich vorgefallen ist, werden „wir” vermutlich nie erfahren. Das bringt ja alles nichts.

    Klever sollten sich stattdessen mal Gedanken machen und aktiv werden. Trotz Ansiedlung der Fachhochschule geht es offenbar bergab. Die Zahl der Arbeitslosen bzw. Langzeitarbeitslosen steigt stetig an? Privathaushalte in Kleve haben längst die Schuldenlaterne aus Emmerich am Rhein übernommen? Einige Schulem müssen bald schliessen?

    Alles Stillstand – doch die Traditionellen verdrängen das offenbar zwischen Karneval, Schützenfest und Karneval.

    Also machen und nicht labern! Oder nach Emmerich am Rhein blicken. Da entsteht ständig erstklassige Arbeit. Es ist dieser kleine Teil an Machern, meist von dem Eltener Berg, die etwas bewegen und genau wissen, dass man sich die Politik besser vom Hals hält. Sie schaffen die großen Dinge von denen kaum berichtet wird. Und das ist auch gut so!

    In Kleve haben sich Vermögende auf die Themen Geschichte, Kunst und Kultur gestürzt. Jeder wie er kann, Schön! Für meinen Geschmack aber weiterhin zu politisch und viel zu oft mit Sensationsmeldungen garniert. Sehr schade.

     
  13. 1

    Wozu benötigt man drei GmbH Hüllen, wenn im Falle einer Insolvenz, gleich alle Firmen von der Insolvenz betroffen sind.