James Last, 1929-2015

Zu wissen, es ist Vinyl

Sommerloch, fragt Wahrheitssucher?

Nein, antwortet kleveblog.

Kürzlich war ich in Maastricht, in einem angesagten Café, einem ehemaligen Feuerwehrhaus („De Brandweer„), und dort stand am DJ-Pult gut sichtbar die Polydor-LP „this is james last“.

Zu wissen, es ist Vinyl
Zu wissen, es ist Vinyl

Huch, den gibt es ja auch noch, dachte ich, und ich erinnerte mich, dass meine Eltern die eine oder andere Platte des Mannes besaßen, googelte ein wenig und entdeckte, dass Last (zu meiner Überraschung) sogar noch auf Tournee ging. Wenig später war ich in Köln, und, nächste Überraschung, an der Köln Arena kündigte ein großes Plakat ein Konzert des Musikers an. Da war er 86, und es sollte sein letzter Auftritt sein, wie ich später erfuhr. Die Tournee hatte den Titel „Einmal noch“, oder so ähnlich. Es gibt irgendeinen TV-Bericht dieses Auftritts, der einen tiefenentspannten alten Mann zeigt, der locker den Unterarm schwingt, während „seine“ Musiker den gewohnten Klangteppich auslegen.

In meinen jungen Jahren fand ich den Sound einfach nur furchtbar, vermutlich auch, um meinen Eltern gegenüber rebellisch zu sein, aber heute, wo man dem Tod etwas näher gerückt ist (aber immer noch 36-Last-Jahre entfernt), sehe ich das Werk von James Last nicht nur mit milder Gelassenheit, sondern mit einiger Hochachtung. Es gab Jahre, da hat er zwölf Alben veröffentlicht.

Der britische Guardian schrieb in einem Nachruf: „His career had taken off in the mid-60s […]. Pop music started moving and changing at unprecedented speed: James Last made music for people who couldn`t, or wouldn`t, keep up. His job was translating what happened in the charts into a form that was palatable to those with limited musical palates. He was good at it, too: while his albums were playing, he could convince them that Slade or Hawkwind or the guy on Top of the Pops with flames coming out of his head, screaming about being the god of hellfire, were at heart exactly the same as whoever wrote Little Brown Jug or Bye, Bye, Blackbird or Tie a Yellow Ribbon.“

Hier der Link zum ganzen Artikel: James Last: ignore the kitsch and celebrate his Quincy Jones moment

So hatte ich das vorher nie betrachtet. Deswegen, auch wenn sozusagen nur mit dem kleinen biographischen Bezug der Plattensammlung meiner Eltern, aus meiner Sicht auch für kleveblog ein erwähnenswertes Ereignis, allemal interessanter als die „Weichenstellung für Generation“, mit denen eine gewisse Lokalzeitung seit einigen Tagen in munterer Mischung alles Mögliche vom Betrieb eines Radiosenders bis zum Verkauf von Tiefkühlpizza so präsentiert, als seien es, naja, eben „Weichenstellungen für Generationen“. Das aber ist Sommerloch (oder subkutaner Landratswahlkampf).

Aber darüber regen wir uns nun nicht auf, sondern:

So, und jetzt mal ganz entspannt zurücklehnen und die Hektik des Alltags für drei Minuten und 14 Sekunden vergessen:

https://www.youtube.com/watch?v=gmeDMGFL_jM

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18 Kommentare

  1. 18

    Wie Otto in 10 schon schrieb, sind Kommentare zu seinen Kommentaren echt überflüssig, denn es lohnt nicht. Dies war sodann mein letzter Kommentar zu seinen Kommentaren. Füttert die Trolle …

     
  2. 17

    Ich habe eine James Last Platte nach Shanghai oder China über Ebay verschickt. Verkaufs Betrag etwa Euro 1 den genauen Preis hatte ich vergessen, aber an dieser Platte war eine Schleife und eine kleine Zugabe dran montiert…
    Heute – kamen 3 Schleifen zurück,an einem Glas Erdbeermarmelade und 2 an Salzgläsern zu je 1,50,- ABER!! Ich kann nicht sagen, ob das ein besonderes Zeichen Gottes gewesen ist! Verrückt war es irgendwie schon, und darüber gefreut habe ich mich auch…ähnlich wie bei den Toten Hosen – Kreuzzug durchs Glück und meiner ersten Freundin :-)) vor 2 Jahrzehnten :-)) Et küt wie´t kütt oder so ähnlich :-

     
  3. 16

    Wie auch immer,wer mit seiner Musik Menschen Freude bereitet hat Respekt verdient,ob man sie mag oder nicht…das hat dann irgendwie mit Toleranz zu tun.

     
  4. 15

    Danke Freunde für Eure Mithilfe, trotz viel zu wenig aufgesagter Gebete über Jahre versuche ich nun mal richtig zu Beten, zu Glauben und Frieden zu finden, wieso noch 36 Jahre? Keiner kennt doch den Tod. Das Leben danach ist jedenfalls mein Glaube und meine Hoffnung trotz aller Satiren auf Erden. Mit Liebe und Wahrheit gelingt alles, selbst 40 Lebensjahre Scheiße und Spaß zu überleben. Vielleicht ist diese Seite doch nicht so schlecht….Müde sage ich mir, ich muss weg von diesem Blog,danke danke für mein Spieglein am Monitor, Euer schwacher Komaglaubensschlafpatient Johannes

     
  5. 14

    „Sommerloch“

    Falls dieser Beitrag überhaupt veröffentlicht wird

    Informationen wie diese hier von James Last sind für mich vergleichbar wie der achte P….Bruch von Dieter Bohlen oder die Heirat von Boris Becker und Frau Holle. Wem es interessiert wird sich selber diese Informationen besorgen.
    Thema „Brot und Spiele“.

    Wirklich wichtige Informationen einer breiten Masse zur Verfügung gestellt die wahrheitsgemäß wiedergegeben werden,schier unmöglich.Warum?? Hier etwas zum schmunzeln und darüber nachdenken hier

    http://youtu.be/uPvGtlYxv5U

     
  6. 13

    @ 11,

    tiefenpsychologisch gut erkannt, hervorragend artikuliert. Du kannst stolz auf dich sein!

     
  7. 12

    @ 11 F.S.,

    deine Meinung in Ehren, M. Barth scheint mir aber deinem Niveau zu entsprechen.

     
  8. 11

    Liebster OttO,
    sind Sie DER Gag-Schreiber von M, Barth? Dann sollten sie wissen, dass nur mit der Diktion des Meisters solche Texte wie in @2 echt lustig werden. Gott seis getrommelt und gepfiffen!, wenigstens der Wein war cool. Also besprechen Sie demnächst ein MP3 file und fügen Sie es als attachment zu. Die Gemeinde wird toben, ehrlich. Geben Sie uns eine Chance.
    Dannich für. Man hilft wo man kann.
    Danke
    Ach so, Sie wollten nur plaudern. Entschuldigung.

     
  9. 10

    @ 8 Beo,

    am frühen Morgen auf der Fahrt zur Arbeit Klassik, um von Anfang an Ruhe zu bewahren. Am Wochenende die
    die Heimfahrt nix mit Klassik, James Last, Roger Whittaker etc. und sollte die Sonne scheinen nicht zu leise.
    (Kommentare hierzu überflüssig)

     
  10. 8

    @6

    Volle Zustimmung. Kann auch nicht nachvollziehen, was diese däm… Kommentare hier sollen.

    Schreibt euch das privat und nicht hier. Zumindest dann nicht, wenn´s im Grunde keinen Belang zum Thema hat.

    Ein Lehrer würde hier sagen: Thema verfehlt, 6, setzen.

    In diesem Sinne: James war ein Großer, auch, wenn die Musik „seicht“ gewesen sein mag.

     
  11. 5

    @3 Jean Baptiste, Du könntest mein Lehrer werden, wenn ich nicht ein so schlechter Schüler dummer Art gewesen wäre und zu sein gedenke!
    @Otto, aufgrund der ein oder anderen neurotischen und sicherlich inzwischen völlig ausgeheilten Struktur meines für mich unüberwindbaren Gehirns, mit dem ich, wie kein anderer möglicherweise hier alleine oder zusammen bin, würde ich meinen , mal sehen, wenn ich Bock habe, also auch vielleicht und gewiss auch ohne deine Antwort.
    Weht kein Wind, so klappt meine Mühle zusammen( Verbraucher Hinweis: Gemeint ist mit Mühle mein neuer Rennwagen, der mit dem Golfe tanzt aus der uralt Sendung Edgar im Kettcar). Die Torte hörte ich schon, allein es fehlt der Glaube…und jetzt kommt wieder die Sendung mit der Maus

     
  12. 4

    @otto: Nur wenn ich muss, aber das Video habe ich noch nicht abgespielt, wegen der Trojanergefahr im Verborgenen, die ja zu Glück nicht auch von diesen posts ausgeht, somit bleibt erst einmal alles beim Alten.

     
  13. 2

    @ 1, Gerümperlz……,

    habe gerade USA gesehen, keinen Roten wie M. Jean sondern kühlen aus dem Herault getrunken, deshalb
    meine Frage, schreibst du jetzt öfter?

     
  14. 1

    wieso sind auch hier wieder keine Kommentare von otto, j.b. otto2., rd usw ??