Gebratener Schwan in der Stadthalle! Klever Stimmen feiern Stadtjubiläum

Wenn der gebratene Schwan Sopran singt, könnte Anna Pehlken die Aufgabe zufallen, die Gefühle des Verbratenwerdens zu intonieren (Foto: Singgemeinde Kleve)
Wenn der gebratene Schwan Sopran singt, könnte Anna Pehlken die Aufgabe zufallen, die Gefühle des Verbratenwerdens zu intonieren (Foto: Singgemeinde Kleve)

Von den 775 Jahren der Klever Stadtgeschichte hat die Städtische Singgemeinde 208 begleitet – 27 Prozent der Zeit – und sicherlich genug, um einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Der Chor der Klever Stimmen, organisiert von der Singgemeinde, nimmt das Jubiläum nun zum Anlass, am Samstag, 10. Juni, um 20 Uhr in der Stadthalle ein außergewöhnliches Konzert zu geben – als Geburtstagsgeschenk an die Stadt.

Was hat das Unternehmen Nestlé mit dem Herrn der Ringe, mit Harry Potter und Henry Maske gemein? Das verbindende Element ist die Musik von Carl Orffs Carmina Burana, die als Soundtrack zur Intensivierung von Werbebotschaften, zur Dramatik in Filmen und zur Spannungssteigerung bei Sportereignissen beitrugen.

Wer dann der Musik Carl Orffs weiter aufmerksam folgt, wird erfahren, dass es in dem Werk nicht um eine schöne heile Welt im Mittelalter geht, sondern um Brüche, Risiken und Tod – es gibt immerhin einen singenden, gebratenen Schwan – der aber in den höchsten Tönen sein Schicksal besingt.

In den Texten geht es – natürlich – um die immerwährende Liebe im Gewand des Frühlings mit Erwartung und Hingabe, aber auch um derbe Scherze, wüstes Treiben, schnell gefolgt von Verehrung der holden Weiblichkeit. In der unendlichen Geschichte der Aufführungen der Carmina Burana seit der Uraufführung im Jahre 1937 gab es oft die Verbindung des Werkes mit anderen Künsten. In Kleve war die „Hochzeit des Jedermann mit der Carmina Burana“ zu sehen.

Bei der Aufführung am 10. Juni in der Klever Stadthalle wird die Videokunstgruppe der Hochschule Rhein-Waal eine neue Sichtweise auf die mittelhochdeutschen, lateinischen und altfranzösischen Texte mit der rhythmisch-liedhaften Musik eröffnen. Dies ist wohl ganz im Sinne von Carl Orff (1895-1982), der mit seinem Werk für die Suche nach der idealen Verbindung zwischen Text, Musik und Bewegung und vor allem auch für eine Musikpädagogik steht, in der Kinder und Jugendliche Musik mit allen Sinnen erfahren sollen.

Es wird ein einmaliges musikalisches Erlebnis mit fast 200 Sängern und einem 55-köpfigen Orchester in der Stadthalle. Für die Aufführung der Carmina Burana arbeitet die Städtische Singgemeinde Kleve mit dem Chor der Eltener Stiftskirchenkonzerte, der Chorgemeinschaft St. Christophorus aus Emmerich und einem großen Chor von Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Kreis Kleve zusammen, begleitet vom Orchester Camerata Louis Spohr aus Düsseldorf. Außerdem wurden drei internationale Topsolisten engagiert: die Sopranistin Anna Pehlken aus Polen, der spanische Tenor Joaquín Asiáin und der deut-schen Bass Jens Hammann.

Karten sind verfügbar bei den bekannten Vorverkaufsadressen, auf www.singgemeinde-kleve.de und an der Abendkasse.

Das Konzert wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport und unterstützt von der Stadt Kleve, vom Landesmusikrat, der Sparkassen-Stiftung und der Kisters-Stiftung.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

Ein Kommentar

  1. 1

    Der „Goldene Schwan” in Kevelaer lädt zum guten Mittagstisch oder zu Kaffee und Kuchen und Eis ein.
    Historie: Zur Kevelaerer Kirmes spielte in dem Lokal Harry Reppmann aus Kleve mit seiner Band zum Tanz auf. Das waren auch gute Zeiten.