Fliederliche Montagsgedanken

Blütenorgie aus Nachbars Garten: Erster Versuch
Blütenorgie aus Nachbars Garten: Erster Versuch

Wer, lang, lang ist’s her, als Frau im reiferen Alter das Signal aussenden wollte, noch auf der Suche nach einem Partner zu sein, trug Kleidung in einem zarten Fliederton. Daher haben die Blüten und der Duft des Flieders immer noch eine altjüngferliche Konnotation. Es wird Zeit, mit dieser historischen Fehleinschätzung aufzuräumen! Die Blüten dieses Strauchs, die übrigens aus dem Garten meiner geschätzten Nachbarn herüberwachsen und mich jedes Frühjahr aufs Neue erfreuen, mögen an Vieles erinnern, nicht aber an den sprichwörtlichen „letzten Versuch“! Eher schon an überbordende Jugendlichkeit und deren verschwenderisches Maß an Reizen. Ludwig Hölty dichtete einst: „Der Flieder und die Linde wehn mir bange Seelenschauer“ – und auch dies erscheint mir eine völlige Fehlwahrnehmung der Natur, abgesehen natürlich davon, wenn man seinen Wagen im Sommer nachts unter einer Linde abstellt. Eher hält es die Redaktion mit Salis: „Da lässt man sich nieder, von Haseln und Flieder mit Laubduft erfrischt.“ So mögen wir es halten (auch bei 7 °C).

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2 Kommentare

  1. 2

    Namen kommen nicht von ungefähr……

    laut Wikipedia:

    „(Kleinen) -donk“

    Donk (feminin: die Donk) bezeichnete eine flache Erhebung im sumpfigen Gelände in Zusammenhang mit der Besiedlung (Moorbesiedelung).

    Die als „Donk“ (oder auch Dunk) bezeichneten, meist sandigen Erdrücken, die sich kaum 2-3 Meter über die umgebende Bruchlandschaft erheben, waren vermutlich im frühen Mittelalter Ausgangspunkte für die Besiedlung des flachen und feuchten Tieflandes westlich des Niederrheins bis etwa in die Gegend östlich ….
    …Namensgebungen mit der Endung -donk kommen auch…..