Aus der Geschäftswelt: „Geschafft! Wie schön ist das denn?!?!“

Zu diesem Foto passt hervorragend "comptine d'un autre ete" von Jann Thiersen, das Kinogänger eventuell aus dem Film "Die fabelhafte Welt der Amelie" kennen
Zu diesem Foto passt hervorragend
Zu diesem Foto passt hervorragend „comptine d’un autre ete“ von Jann Thiersen, das Kinogänger eventuell aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amelie“ kennen

Für viele Menschen, konkret: Besucher der Innenstadt, ist das Ende der Welt am Fischmarkt erreicht. Obwohl dahinter das eine oder andere Qualitätsgeschäft noch um Kunden buhlt, zum Beispiel Exclusiv-Moden Hopmans oder Exclusiv-Bücher Hintzen, sind die Passantenströme jenseits des Brunnens deutlich ausgedünnt, fast so als würde das Hinterteil der Elsa den Weg versperren. Dabei tut sich oberhalb der Standardstrecke einiges, im Guten wie im Schlechten. Fangen wir mit den positiven Nachrichten an: In der Hagschen Straße hat Uschi Jansen das Reisebüro Vivo-Reisen eröffnet, welches sich um Reisen für Menschen mit Handicaps kümmert. „Gemeinsam mit der Lebenshilfe Kleverland bieten wir traumhafte Reisen – für Menschen mit und ohne Behinderung“, heißt es auf der Website des Unternehmens (www.vivo-reisen.de). + + + In der Nachbarschaft lockte das Piano-Geschäft Beltmann (ehemals Burg-Apotheke) spontane Klavierkäufer, von denen es aber in unserem obschon kulturell sehr hochentwickelten Gemeinwesen wohl nicht so viele gab, als dass sich der Geschäftsbetrieb tatsächlich gelohnt hätte. Am vergangenen Wochenende wurden die Schaustücke ausgeräumt, zurück blieb eine vertrocknete Büropflanze, bei näherer Beobachtung: trotz Hydrokultur vertrocknet, das muss einem erst einmal gelingen! + + + Setzen wir unseren Rundgang fort, gelangen wir am Samstag zum halbierten Markt Linde, wo es neuerdings sogar passieren kann, dass zum Milchkaffeekauf Live-Musik erklingt, na wenn das kein Erlebnis-Kauf ist! + + + „Geschafft! Wie schön ist das denn?!?! Glückliche Kunden treffen auf glückliche Verkäuferinnen!“ Die Zeichensetzung ist etwa so zurückhaltend wie ein Schlag mit dem Schlachtermesser, aber die pure Freude bricht sich eben Bahn: Die Wiedereröffnung des Stammhauses der Metzgerei Quartier an der Hoffmannallee ist, so meldet es die Hauspostille „Der Qrier“, geglückt. Statt eines vorher dominierenden, traditionellen Farbschemas – ich tippe mal auf: Ochsenblut trifft weiße Fliesen – sind die renovierten Räume in den metzgeruntypischen Farben Grau und Schwarz gehalten. „Es wird ein Erlebniseinkauf! Versprochen!“, schließt der Artikel im „Qrier“. Man merkt: Es geht um die Wurst!!! Designerwurst!!!!!

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3 Kommentare

  1. 3

    Die Erneuerung des Ladens ist gelungen. Es ist gut gemeint, dass die Verkäuferinnen nicht mehr das Geld anfassen müssen. Jedoch ist das Döschen für Rückgeld für ältere Menschen problematisch. Das Entnehmen des Geldes ist mit erkrankten Fingern kaum möglich. Da ist Abhilfe nötig. Sonst müssen die Verkäuferinnen in solchen Fällen doch wieder das Geld anfassen. Die Sache ist gut gedacht, aber noch nicht gut gemacht.

     
  2. 2

    @Auditor Bitte persönlich klären, das Erlebte ist mit Sicherheit nicht typisch. Eine Inhaberin gibt es auch nicht.

     
  3. 1

    Zum exklusiven Buchhandel kann ich eine subjektiv erlebte und selbstverständlich nicht repräsentative Erfahrung beisteuern. (…)