Abi — und dann kurz die Welt retten?

Cissy ten Barge
Cissy ten Barge (schon in NZL)

Generation Desillusioniert oder Desorientiert? Oder doch voller Tatendrang, aufgebrochen, um die Welt aus den Angeln zu heben? kleveblog hörte sich unter der neuen Generation Abiturienten um, wie die sich ihre Zukunft vorstellen. Ein spannender, garantiert nicht repräsentativer Überblick:

Cissy Ten Barge, 18 (Foto oben)
Was war?
Abi.
Was jetzt?
Sieben Monate Work & Travel, momentan in Neuseeland für ein halbes Jahr. Ich arbeite drei Monate als Au-Pair für eine Familie in Auckland, danach möchte ich ein bisschen durch Neuseeland reisen. Anschließend habe ich geplant die Südinsel zu besuchen und im Anschluss gehts für Urlaub nach Bali und Australien.
Was dann?
Wenn ich im Frühling wieder zurück nach Deutschland komme bewerbe ich mich bei Hochschulen und möchte studieren. Was, weiß ich noch nicht.

klara_eKlara Evers, 18
Was war?
Ich habe als Schülerin des ersten reinen G8-Jahrgangs mein Abitur am Freiherr-vom-Stein Gymnasium vollendet. Ich bin immer gut klargekommen und musste zum Glück kein Schuljahr wiederholen.
Was jetzt?
Jetzt ziehe ich erstmal ein Jahr nach Berlin und mache dort meinen Bundesfreiwilligendienst an einer Förderschule für geistige Entwicklung. Ich wollte erstmal raus, weg von Zuhause. Lernen auf eigenen Beinen zu stehen und selbstständig zu sein. Ich wollte nicht „vom Lernen ins Lernen“, sprich nach dem Abitur ein Studium anfangen, sondern eine Pause machen, um zu sehen welches Fachgebiet für meinen späteren Beruf das Richtige ist.
Was dann?
Momentan habe ich Interesse an Sonderpädagogik, deshalb auch eine Förderschule als Einrichtung für den BFD. Je nach Erfahrung bin ich aber auch für komplett andere Bereiche offen, sowohl als Studienfach als auch als Ausbildungsplatz. (Lacht.) Vielleicht werde ich ja auch kleveblog-Redakteurin!

sandra_kSandra Kwasnik, 19
Was war?
Ich habe mein Fachabitur im Bereich Gesundheit & Soziales am Berufskolleg in Kleve gemacht. Mein Jahrespraktikum habe ich im Krankenhaus und im Kindergarten vollzogen. Durch die Praktika habe ich gemerkt, welchen Beruf ich später ausüben will.
Was jetzt?
Ich beginne demnächst eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in Bonn und ziehe deshalb auch dorthin.
Was dann?
Ich habe überlegt, während der Ausbildung im zweitem Lehrjahr ein duales Studium anzufangen. Das wäre dann in Mainz, zu pendeln wäre für mich aber kein Problem. Generell wollte ich mich nicht auf eine Stadt festlegen. Ich plane in jedem Fall Kinderkrankenpflegerin zu werden.

lea-franziska_rLea-Franziska Reekers, 18
Was war?
Erster reiner G8-Jahrgang am Stein. Auslandshalbjahr in England. War schön, hat mich geprägt.
Was jetzt?
Ähm. Schnitt (1,4) reicht nicht ganz für ein Medizin-Studium, weshalb ich erwägt habe, ein Biologie-Studium anzufangen. Zurzeit bin ich dafür prinzipiell an drei Universitäten angenommen, will aber eigentlich meinen Traum vom Medizin-Studium verfolgen. Zahnmedizin wäre auch sehr interessant. Bis zum 15. muss ich mich wohl entscheiden.
Was dann?
Egal was ich mache, ich wollte auf jeden Fall in irgendeiner Form in Hilfsprojekte involviert sein. Zumindest kurz. Den Rest lässt man dann auf sich zukommen. „Leben ist das, was passiert, wenn man Pläne schmiedet.“ Meine Pläne für die Zukunft: Möglichst viele schöne Erinnerungen sammeln!

anna_hAnna Hinz, 18
Was war?
Abitur am Freiherr-vom-Stein Gymnasium.
Was jetzt?
Eigentlich wollte ich nach Bonn, um Naturwissenschaftliche Forensik zu studieren, aber mein NC (3,2) war zu schlecht. Deshalb habe ich mich danach an verschiedenen Universitäten mit ähnlichen Studiengängen beworben — beispielsweise der Fachhochschule Köln. Dort wurde ich auch angenommen und ziehe jetzt nach Leverkusen, um Mitte September mein Studium der technischen Chemie von dort aus zu beginnen.
Was dann?
Ich kann mir vorstellen in Leverkusen zu bleiben, nicht zuletzt wegen der potenziellen Arbeitsplätze durch die Bayer-Werke. Ansonsten hätte ich Interesse daran, ins Ausland zu gehen, auch als Auslandssemester. In jedem Fall ist Chemie der Fachbereich, in dem ich später arbeiten möchte.

aniva_kAniva Kirchner, 18
Was war?
Abitur am Konrad-Adenauer Gymnasium. Mit einem meisterlichen Durchschnitt von 3,1.
Was jetzt?
(Lacht.) Liege ich in der Sonne und werd‘ braun. Also ich habe mich für einige Studiengänge beworben. Schwerpunkt: Kultur oder Medien, teilweise aber auch eher willkürlich. Ich bin ziemlich unschlüssig, in welchem Fachbereich ich später arbeiten will, deshalb kann ich mir vorstellen, noch ein freiwilliges soziales Jahr einzulegen. Eventuell bleibe ich auch einfach noch ein Jahr hier und erarbeite mir etwas Geld.
Was dann?
Wie gesagt: Ich weiß noch nicht genau, was ich später machen möchte. Das Ausland reitzt mich etwas. Ich wollte auf jeden Fall ein Auslandssemester machen, wenn ich studiere. Ansonsten gilt: Mal schauen was das Leben bringt!

DCIM100GOPROMarek Daute, 18
Was war?
Abitur am Berufskolleg, Fachrichtung Automatisierungstechnik. Es war gut, es war okay, mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Danach habe ich ein paar Wochen gearbeitet, um an Geld für ein Auslandsjahr zu kommen.
Was jetzt?
Bin ich mit mit meinem Freund Henning in Australien. Wir sind am 20. Juli aufgebrochen Richtung Melbourne mit einem Flug über Dubai. Dubai war klasse, dort haben wir noch eine Woche Pause gemacht. Man könnte es Urlaub nennen. Melbourne ist auch toll, es gibt sehr viele offene und interessante Menschen, man kommt schnell ins Gespräch. Wir sind im Moment immer noch in einem Hostel einquartiert und erkunden umliegende Parks, Piers und Bars. Sobald unser dritter Mann eingetroffen ist, geht’s richtig los. Geplant ist, ein Auto zu kaufen und nach Sidney zu reisen und eine Wohnung zu mieten. Aber das wird sich schon ergeben, genauso wie Jobs. Außerdem werden wir unseren ehemaligen Trainer Aron in Neuseeland besuchen gehen!
Was dann?
Studium oder Ausbildung, ich bin da noch nicht sicher. Aber ich hab ja noch Zeit zum Nachdenken hier. Und Asien soll ja auch ganz schön sein.

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28 Kommentare

  1. 27

    Hey,

    cooler Beitrag 🙂 Ich selber habe nach meinem Abi 3 Monate in London verbracht. Danach fing mein Studium an. Ich den 3 Monaten in England habe ich mehr Englisch gelernt als in der Schulzeit 😀

    Hab deine Seite mal als Lesezeichen markiert 🙂

    Grüße
    Hannah

     
  2. 26

    Anfang der 80er war es noch nicht so selbstverständlich, nach dem Abi erstmal was Anderes zu machen, bevor es mit Ausbildung oder Studium weiter geht. Ich finde es toll, wie viele Möglichkeiten den jungen Menschen heute offen stehen. Aber immerhin habe ich in den Jahren nach dem Abi viele Reisen gemacht, immer mit Rucksack und ohne vorher eine Unterkunft festzumachen. Und ein Jahr vorm Abitur ging es für drei Wochen mit einer Freundin nach England, wo wir bei einem deutsch-englischen Sozialarbeiterehepaar ein Zimmer hatten. Das Geld, das wir mitbrachten, wurde in eine Kaffeetasse gesteckt mit dem Kommentar: ‚Wenn ihr noch was braucht, dann nehmt euch davon einfach was‘. Haben wir natürlich nicht gemacht. Wir hatten vorher im Blumenzwiebelversand gearbeitet und gespart. War eine aufschlussreiche Zeit damals bei Andrea und Mike in Folkestone. In London waren wir auch, aber nur London wäre tatsächlich nicht so interessant gewesen.

     
  3. 25

    @ 24. Peter Wanders :
    Sehe ich auch so.
    Fantastisch, was für die aktuelle Schüler/Abitur/StudentenGeneration möglich ist.
    Bekam neulich im Zug mit,
    wie 4 Studenten aus U.S.A., China, Australien und BRD von KarlsRuhe aus gemeinsam zu Freunden nach Basel fuhren.
    Jeder berichtete von seinen weiteren ReisePlänen :
    Amsterdam, Madrid, Singapore, Rio, …

    EinerSeits weckt das Hoffnung, die Menschheit werde sich weltWeit besser kennen- und verstehenLernen,
    andererSeits scheint die Welt dieser Menschen ausschließlich aus GroßStädten zu bestehen.
    isolierte Punkte.
    extrem konzentrierte Siedlungen.
    berühmte Metropolen.

    Wer von FrankReich nur Paris kennt,
    wird die Franzosen insgesamt nicht verstehen können.
    Auf „halben“ Weg nach Paris braust der CityHopper durch weite LandStriche,
    deren Wirtschaft kränkelt,
    deren freundliche Bevölkerung versucht, aus wenig das beste zu machen.
    Bei der die Erinnerung an vor 100 Jahren oder 70 Jahren noch wach ist.
    wo z.B. noch heute KirchenRuinen an den 1. WeltKrieg mahnen.
    Auch das gehört zu FrankReich.

    Von den oben dargestellten Plänen kommt allein in C. ten Barge’s so etwas vor wie “ das LAND erkunden „.

    besonders ihr wünsche ich viel Erfolg !

    Allen eine gute Zeit und interessante Erfahrungen.

    Geht Euren Weg.
    Wenn er von Kleve wegFührt,
    dann ist es eben so.

    Kleve sollte nicht darauf zielen, die jungen Leute hier zu halten,
    sondern Menschen von überAll für Kleve zu interessieren.
    Dann klappt’s auch,
    daß von den ehemals hiesigen manche eines Tages zurückFinden.

     
  4. 24

    Hey Leute.
    Hier machen sich junge Leute auf den Weg.
    Der Schnitt nach der Schulzeit in die nächste Phase inklusive dem erstmaligen langfristigen Auszug aus dem Elternhaus ist eine der größten Veränderungen im Leben eines jungen Menschen.
    Was sie hier erleben (werden), wird sie fürs Leben prägen.
    Und die meisten werden in wenigen Jahren einen völlig anderen Job ausführen, als sie heute planen.

    Was sollen da eure welt- und wirtschaftspolitischen Diskussionen?
    Es ist doch nicht die Aufgabe ausgerechnet dieses Jahrgangs, die Welt zu retten.

    Lasst sie gerade jetzt ihr Leben leben!
    Freier als jetzt werden sie nie mehr sein.
    Ich wünsche ihnen viel Freude und tolle Erfahrungen!

     
  5. 23

    @ otto

    Ist doch alles kein Problem. Wenn es in den letzten 10 Tagen nicht so wirkt. Für viel Meinungsdiskussion fehlt mir auch etwas die Lust und die Zeit. Geht nicht darum den Dingen aus dem Weg zu gehen. Wird aber sicher noch die eine oder andere Gelegenheit im Kleveblog geben. Für Sie: Gute Besserung!

     
  6. 22

    Konfuzius,

    der Sommerschnupfen hat mich voll im Griff, so hatte ich in meinem Post 18 die Anrede vergessen. Auch dass die
    Ansichten von W. Look aus meiner Sicht keineswegs falsch sind, habe ich etwas unglücklich zum Ausdruck
    gebracht.

    Meinungsdiskussionen schätze ich außerordentlich und hoffe, dass wir hier nicht unterschiedlicher Auffassung
    sind.

    Mit verschnupftem Gesicht wünsche ich dir einen angenehmen Tag und mir gute Besserung.

     
  7. 21

    @20. Konfuzius a.D.

    Ich möchte Sie auf gar keinen Fall langweilen.

    Mit Kleve ist das eine spezielle Angelegenheit.
    Es wurde über Kleve hinweg von „oberer Stelle“ bewusst umstrukturiert. Die ansässige „industrielle Wirtschaft“ wurde zerstört, im Gegenzug wurden die Niederlande als „Logistikland“ mit Hafen Rotterdam, umfunktioniert.
    Also hat man, da es in Kleve keine Arbeitsplätze mehr gab, verstärkt in die Niederlande „vermittelt“.

    Nur ohne genügend Wirtschaftsgüter funktioniert auch, wie man seit langer Zeit sieht, auch ein „Logistikland“ nicht mehr.

    In einer Sache muß ich leider Ihre Meinung teilen: Griechen und Spanier haben Europa längst besser verstanden……….im Vorfeld haben diese ihr Geld und ihre Werte, für andere unerreichbar, ausser Landes gebracht…………..Europa macht’s möglich!

     
  8. 20

    @ Fisch

    Sorry, aber ich kann Ihre Meinung überhaupt nicht teilen, zumal es hier im Kleveblog nur um Kleve geht.

    Das hat überhauot keinen Sinn. Sie sind mir im Thema Euro, oder war das nicht ernst gemeint, nir zu sehr am deutschen Mainstream. Das erinnert mich, nur weil es kürzlich über meinen PC Bildschirm flackerte, an:

    https://twitter.com/mmfa/status/497856477802278912/photo/1
    https://twitter.com/DavidKenner/status/497301669676187648/photo/1

    Ich glaube auch das Griechen und Spanier Europa längst besser verstanden haben als die Deutschen. Liegt vielleicht an dem was otto schrieb, denn bekanntlich haben die längst was Deutschland noch erreichen könnte oder wird.

    Lassen Sie uns das hier beenden. ich halte nichts vom ewigen Schlagabtausch, der sich entwickeln könnte.

     
  9. 19

    @7. Konfuzius a.D.

    Ich meine, dass es nicht nur ein Problem für und in Kleve ist.

    Die Probleme der „Schwächeperiode“ sind nach der Einführung des EURO, ein eindeutiges europäisches Problem.

    Nur Deutschland, und auf dem Fuße folgend Österreich, müssen jetzt für alle anderen den Kopf hinhalten.

    Ich möchte nicht so vermessen sein, speziell für Kleve, einfach die Verantwortung jetzt der jungen Generation zu übertragen.

    Naturgemäß muss nach einem Scheitern, immer eine bittere Erholungsphase durchlebt werden.
    Dann kommt „Rise Like a Phoenix“………. 🙂

     
  10. 18

    Du brauchst nichts aufzugeben, aber die beeinflussbare Masse kannst weder du, noch W. Look, zum >Selbstdenken< veranlassen.

    Absolute Ansichten führen leicht in die Intoleranz und sind weit ab von jeder Meinungsdiskussion.
    Weshalb sollen junge Menschen mit irgendwas verschont werden? Nur wer Schlechtes erfährt, kann
    Gutes erkennen. (ja, ja Alltagsweisheit).

    Die Ansichten von W. Look sind für mich keinesfalls abgehoben, sind aber oft im alltäglichen Unkraut nur
    schwer anzuwenden und deshalb keineswegs falsch. Was ist überhaupt falsch und was ist richtig?

    Wer lernt heute schon in der Stille von Außen nach Innen zu sehen, von Innen nach Außen das ist einfach,
    hier packt der Mainstream schonungslos zu, es werden noch nicht einmal schmackhafte "Würmer" für die
    Angel benötigt.

     
  11. 17

    @ Fisch

    Ging es um die Sprache? Habe ich geschrieben das nur Klever? Schreiben wir im Kleveblog? Wählt der Klever den Obama, oder wähle ich ihn? Ich bin 45 und schäme mich für diesen Stillstand in der Gesellschaft, den nur meine und die ältere Generation zu verantworten hat. Eingelullt von Medien und Politikern. Wer gibt das schon zu? Ich habe gebraucht um mich davon zu befreien. Leider können das nicht sehr viele. Die drehen weiter im Rad.

    Wir schreiben hier im Kleveblog. Daher Kleve! Alles klar? Andere Kulturen dürfen sich gerne auch „verbessern“.

    Nur reicht nicht aus das immer wieder festzustellen und nichts zu machen. Genau das ist ein Klever Problem, or?

    Ich hatte 2011 und 2014 mehr als nur Vorschläge an Parteien ins Kleverland verschickt. Keinerlei Interesse. Warum geht das bei uns in den Staaten? Warum geht das in Mynamar? Warum geht das künftig denn in Indonesien? Why?

    Weil ich an allen Orten auf junge Menschen in den Goverments gestossen bin. Auf Leute, die im Ausland studierten. Auf Leute die Jahre unterwegs waren und das Beste importieren möchten. Und nun blicken Sie auf den Rat in Kleef. Dabei ist das bessere System doch nicht weit. Blicken Sie auf die Jugendpartei in Monheim. Die spricht deutsch!!!

    Ich habe es aufgegeben. Ich bin nicht mehr an Kontakten dort interessiert. Aber da wären noch die jungen Leute.

     
  12. 16

    @15.

    Glück gehabt, dass wenigstens der Artikel, „Die Heimtücke der Nutzungsbedingungen……“ in deutscher Sprache ist! Ja, richtig…….hier in Kleve kann niemand die englische Sprache……es sind alles „nobodies“……aber das macht nichts…….. 😉

     
  13. 15

    Idealisten? Den Kopf einschalten würde wohl immer ausreichen!

    Prima wenn sich junge Leute ein Bild von dieser Welt machen wollen.

    @ Wolfgang Look

    Ich musste wirklich laut lachen. Verschonen Sie bitte die jungen Leute mit den Weisheiten derer, die mitmartschiert sind und danach keinen Kalten Krieg verhinderten und bei einigen Kriegen einfach nur zugesehen haben, obwohl sie doch solche Idealisten waren – Beispiel diese „Grünen”, richtig?

    Verschonen Sie die jungen Leute bitte mit den Weisheiten derer, die Mainstream lesen und glauben zu „wissen“, aber nicht auf die Idee kommen, ihn zu filtern und schon deshalb das Geldsystem bis heute nicht richtig verstanden haben, denn ansonsten wären jene „Weise” kaum fleissige „Sparer” oder „solche Steuerzahler“.

    Verschonen Sie bitte die jungen Leute mit den letzten 100 Jahren, die wohl gesellschaftlich fast nur verschenkt wurden. Eine lange Zeit in der man mitgelaufen ist und sich langsam von Freundschaft und Nachbarschaften verabschiedet hat weil, nur ein Beispiel, der Neid oder Tratsch wichtig waren.Leider übernimmt da viel Jugend.

    Die Erfahrungen aus dem Krieg kann man sich sparen. Sie haben den Kalten Krieg etc. auch nicht verhindert. Aber man kann natürlich ganz Kleinbürger jammern wie schlimm das alles war. Diese Armut. Das Leid. Das Vermissen. Na klar: Und morgen gehe ich Obama wählen? Morgen gratuliere ich den Deutschen zum nächsten Rüstungsdeal? Da stehen plötzlich bei dieser älteren Generation die Arbeitsplätze oder Kohle im Vordergrund, oder? Weise Genaration?

    Ich wünsche mir stattdessen junge Leute die nach vorne blicken. Junge Leute die sich fragen ob sie die Facebook Messenger App oder alles das, was noch mitlesen und mithören darf oder gleich selbst anfertigt, sein darf und muss! Junge Leute die Parteien und Politik auch auch die Entscheidungen der Justiz viel intensiver betrachten und notfalls lautstark, aber friedlich, kritisieren und bei Wahlen handeln – in welcher friedlichen Form hin zu positiver Entwicklung auch immer. Es ist auch sehr hilfreich das die jungen Leute sich in der Welt verständigen können. Englisch scheitert bis heute noch an der älteren Generation in Kleve, oder? Na aber sicher doch, hm!?

    http://www.huffingtonpost.com/sam-fiorella/the-insidiousness-of-face_b_4365645.html

    http://blogs.wsj.com/digits/2014/08/08/facebook-messenger-privacy-fears-heres-what-you-need-to-know/

    Herr Daute liefert uns wie beschrieben keine repräsentative Erhebung. Die Masse sitzt jetzt daheim und daddelt am PC, chattet am Smartphone und wartet ab was die Bewerbungen so machen, wenn denn die Bewerbungen schon wichtig waren. Einige junge Leute, ich fürchte das zählt noch, werden den Vorgaben der Eltern folgen: Junge, fange bei der Sparkasse an. Da hast Du etwas sicheres. In Griethausen sagte man früher: „Geh op de Botter”. Sollte angeblich auch so umheimlich sicher sein.

    Ich wünsche den jungen Leute das sie möglichst viele aktuelle Erfahrungen und Erkenntnisse mit in die Heimat nehmen und vielleicht dort neue Arbeit schaffen. Dieses Kleve wirkt vielleicht (zurecht) sehr rückständig und traditionell. Aber genau deshalb könnte man doch dort endlich mal anfangen.

    Die ältere Generation hat nur abgebaut. Es liegt an der jungen Generation ob aus Kleve und diesem Kreis Kleve noch etwas wird und DAS sollte diese ältere Generation endlich ernsthaft einsehen, abtreten, machen lassen und auch viel besser handeln. Von Sonntagsreden wird es ja nicht besser. Nur ein Buffet und ein Pöstchen, schon laufen sie alle wieder in dem Hamsterad.

     
  14. 14

    Im Blick auf eine neue Generation ist auch die Frage der Ãœbertragbarkeit von Weisheit spannend. Eine Generation erlebt – neben Erfolgen und Freuden natürlich – ihre Tragödien, Kriege, Armut, Einsamkeit, Konflikte, Entfremdung, ENttäuschungen usw., und fragt sich ob sie den Lerneffekt daraus weitergeben kann. Irgendwie ist diese Weisheit aus Sicht der neuen Generation aber abgehoben, fern und fremd und sie versteht sie scheinbar erst, wenn sie dieselben Krisen erlebt hat. Ich habe jedenfalls diesen Eindruck, wenn ich mir die Welt heute anschaue und lese, was man früher geschrieben hat. Irgendwie haben die Menschen davon nicht viel aufgenommen, seufz! oder lernen sie doch? Wird es diese Generation also besser machen als vorherige?

     
  15. 13

    @7. otto

    Ich meinte damit, dass es heute aus globaler Sicht, manchen Menschen leichter fällt „Idealist“ zu sein, auch nur für kurze Zeit. Man kann (noch) jeden Erdteil per Flugzeug, Bahn, Schiff……. in verhältnismäßig kurzer Zeit erreichen.
    Man kann unkompliziert miteinander kommunizieren…etc……

    Es ist noch gar nicht so lange her (auch relativ), dass man eine Unmengen Vorbereitungen und auch Logistik treffen musste, um positive Idealvorstellungen in die Tat umsetzen zu können.

    Idealismus muss nicht unbedingt auf öffentlichem Parkett stattfinden. Sehr, sehr oft sind die kleinen „Projekte“ sehr wirkungsvoll, man muss nur den selbstverständlichen Mut dazu haben.

    „Idealisten in o. g. Sinne leben nicht ungefährlich“

    Gefährlich kann es z.B. auch sein, als Fußgänger, auf der Römerstraße in Kleve von einem Fahrradfahrer angefahren zu werden…. 😉

    Die Worte und Taten aber z.B. von Martin Luther King sind unsterblich!!!

    („I Have A Dream Song“ /Mix von Vandaag Bakermat)

     
  16. 12

    @9. Rainer Karl Hermanns

    Schade, dass Sie so negativ denken. Gemeint waren doch die Idealisten, die sich für Positives einsetzten und einsetzen.
    Was wäre z.B. der Niederrhein jetzt ohne „Atomkraft, nein danke“………?

    Oder, ich denke an die Menschen, die leise ohne ihren Namen publik zu machen, einfach wiederum, wie selbstverständlich, anderen Menschen helfen, oder…….oder….oder….

    Es gibt sehr viele Themen auf diesem Erdball, wo gutmütige Idealisten nötig, gefragt und begehrt sind.

     
  17. 11

    Interessanterweise erwähnt -wenn ich richtig gelesen habe- kei n einziger der Befragten die HRW für sein/ihr persönliches Fortkommen.

    Dabei war das doch immer eins der Hammerargumente, dass die Studierenden aus dem Raum Kleve dann vor Ort studieren könnten.

     
  18. 10

    @9, RKH,

    da hast du aber stark überzogen. Vielleicht fällt dir ATAC und Greenpeace ein, Personen möchte ich hier nicht
    nennen, um dein Geschrei nicht noch lauter werden zu lassen.

     
  19. 9

    Hallo, „Die Welt brauchte seit jeher und braucht unbedingt auch Idealisten“ , „wirkungsvolle Idealisten“. Wo bin ich hier gelandet? Pfeife rauchende Bildungsbürger vor einem Bücherregal. Und was heißt „wirkungsvolle Idealisten“? Das könnte auch im Parteiprogramm verfassungsrechtlich zweifelhafter Parteien stehen

     
  20. 8

    Wenn man das Bild vom Marek mal anklickt und vergrößert,also genauso cool wie
    sein Vater ! 🙂
    Die jungen Menschen müssen „raus“ ,garkeine Frage!

     
  21. 7

    @6. Fisch,

    wirkungsvoller Idealist zu sein, fällt aus meiner Sicht immer gleich schwer aus, früher wie auch heute.

    Zu wirkungsvollem Idealismus auf öffentlichem Parkett gehört neben Mut und Durchsetzungsstärke vor
    allen Dingen >Charisma<.

    Idealisten im o. gen. Sinne leben nicht ungefährlich. Daniel Goeudevert wurde verhältnismäßig sanft
    bei Seite geschoben, Martin Luther King, Dag Hammarskjöld ermordet.

    Durch Idealismus entstehen sofort feststellbare Kosten, durch Ignoranz weitaus höhere und nicht unmittelbar
    zu erkennende Kosten. Idealismus verhindert das schnelle Geld, für viele also ein unangenehmer Störfaktor.

     
  22. 6

    Ich persönlich finde es sehr gut, wenn es die Möglichkeit gibt, auszuschwirren. Auf jeden Fall werden gegenseitige Erfahrungen gesammelt.
    Die Welt brauchte seit jeher und braucht unbedingt auch Idealisten. Wobei es heutzutage oft leichter fällt, „Idealist“ zu sein.
    Aber es gibt auch heute noch, wie früher so und so, Menschen, die z.B. ohne fremde Mittel, freiwillig mit Zelt, in die armen Länder der Welt reisen, um einfach zu helfen, wie und wo es nötig war und ist
    Aber auf jeden Fall, ist es für die jungen Erwachsenen weiterbringend, dieses, heute doch in jeder Hinsicht abgesicherte „Freiwilligenjahr“, zu leben, zu erleben und zu durchleben und auch um einen gewissen „Weitblick“ für Zusammenhänge zu bekommen.

    Ein Vorteil heute……….man ist ja mittlerweile global vernetzt.

    ……..und man sollte eine Abi-Feier nicht als „Trauerfeier“ sehen……….es beginnt nun die wirklich „große Prüfung“……….das Leben ist voll von Ãœberraschungen und eigentlich nicht planbar…..“es kommt meistens anders, als man denkt“…….. nur Mut! 🙂

     
  23. 5

    Ein wenig Melancholie muss erlaubt sein. Diese jungen Menschen werden mit großer Wahrscheinlichkeit wohl nicht in den nächsten Jahren in ihre Heimatstadt zurückkehren. Jede Abiturfeier ist – setzen wir die Klever Brille auf – eigentlich eine Trauerfeier. Schwamm drüber. Allen wünsche ich einen guten Start in das neue Leben nach dem Abi …

     
  24. 4

    Beeindruckend und unterstützenswert finde ich ja:
    http://www.antenneniederrhein.de/_pool/files/beitraege/4343194.mp3
    —-
    „Ein Jahr in einem der ärmsten Länder der Welt arbeiten und das freiwillig. Das macht Rebecca Hector aus Bedburg-Hau. Sie ist 18 Jahre alt und hat gerade das Abi in der Tasche. Ende August macht sie sich auf den Weg nach Kambodscha, um dort Englisch in einer Schule zu unterrichten. Hier können Sie für Rebeccas Arbeit spenden:
    Bankverbindung:
    Don Bosco Mission
    Bank: Sparkasse Köln/Bonn
    BLZ: 370 501 98
    Konto: 99 4 99
    Iban: DE89 3705 0198 0000 0994 99
    Bic: COLSDE 33
    Verwendungszweck: Rebecca Hector R511408 “

    _____________
    @Wolfgang Look
    Mir scheint die Hegelsche Sicht oft zu idealistisch.
    Auf die Widersprüche zwischen seinem System und der Wirklichkeit hingewiesen, soll Hegel geantwortet haben: »Um so schlimmer für die Wirklichkeit.«
    So kann man das natürlich auch machen… 😉

     
  25. 3

    @ 1. W. Look,

    hier in die Diskussion einzusteigen, traue ich mich nicht so richtig, die Sorge des Torwartes ist berechtigter
    Weise nicht zu klein. Zu Hegels Dialektik ziehe ich gerne die Kritik Feuerbach’s hinzu, dann schwirrt es
    anschließend in meinem Kopf, denn es fällt mir schwer, Hegel immer zu verstehen.

    Für mich ist in den meisten Fällen der mittlere Weg, der vernünftige Weg. Der mittlere Weg ist keinesfalls
    als der leichteste o. bequemste Weg anzusehen, er ist immer das Ergebnis eingehender Prüfungen aller
    Ansichten bzw. Vorstellungen, dessen was sein könnte (sollte).

    Wie Vernunft praktiziert wurde, zeigte uns z.B Neill mit Summerhill, du erinnerst dich gewiss.

     
  26. 2

    Darüber, worüber Sie schreiben Herr Look, habe ich mir noch nie so wirklich Gedanken gemacht. Es trifft’s aber. Ich bin mal gespannt, wo die Reise für „diese“ – meine – Generation hingeht.

    Eine ähnliche Entwicklung – korrigieren Sie mich bitte, wenn ich völligen Quatsch erzähle – sehe ich leider auch bezüglich Kriegen. Wir (Sie auch?) hatten das Glück, dass wir ohne Krieg aufgewachsen sind. Man könnte meinen, wenn es den Menschen „zu gut“ geht, dann fangen Sie wieder an sich einen Kriegsgrund zu suchen/ zu bekriegen – überspitzt gesagt.
    Damals habe ich oft in den Niederlanden, in Egmond ann Zee, Urlaub gemacht und der damalige Inhaber unserer Pension, in der wir immer wohnten, meinte mal ganz furztrocken: „Menschen brauchen mal hin und wieder einen Krieg, damit sie merken, wie gut es Ihnen doch sonst geht“.
    Ich hoffe, der Krieg bleibt uns in Europa/ auf der Welt erspart. Ganz so sicher bin ich mir diesbezüglich jedoch leider nicht (im Prinzip befinden wir uns ja derzeit bereits wieder in einer Art „Krieg“). Die Vergangenheit hat darüber hinaus leider Gottes immer wieder gezeigt, dass die Menschen ohne Krieg nicht können …

     
  27. 1

    Nach Hegel gilt das Prinzip der Dialektik der Bewustseinsgestalten, das am Ende zu einer Höherentwicklung des Ganzen führt. Für den Generationenkonflikt heißt dies, das eine neue Generation immer genau das Gegenteil von der alten will und sich über deren Fehler wahnsinnig aufregt. Der konservativen Kriegs- und Nachkriegsgeneration folgten die liberalen 68er mit ihrem Traum von einer Welt ohne Waffen, Basisdemokratie, ohne Autorität, nationale Grenzen, mit politischem Idealismus, Multikultideologie, für totale Sittenfreiheit und spirituelles Experimentierertum. Seit einiger Zeit haben wir nun die immer lauter werdende konservative Revolution, die die 68 als Versager, Trittbrettfahrer und Weicheier ansieht! Die Konservativen stehen für strenge Sitten, Befürwortung von Hierarchie, Leistung, nationales Selbstbewustsein, politischen Pragmatismus, Tradition statt Moderne, Fun statt Tiefsinn?, Heimat statt Weltoffenheit! Danach kämen wieder die liberalen Experimentierer. Wo steht diese Generation? Für mein Gefühl dazwischen, ich spüre einen gedämpften Optimismus und Idealismus trotz aller Katastrophen und gescheiterten Ideale in den letzten Jahren