Ein „ganz, ganz extremes Geschäftsmodell“: 391 Sekunden Ludger van Bebber

Die Tausenden von Gasflaschen, die (noch) auf dem Eckgrundstück am Holtumsweg lagern, werden vermutlich nicht halb so explosiv sein wie die Geschichte des Grundstücksverkaufs. Die begann damit, dass der Investor mit dem Weezer Bürgermeister Ulrich Francken (CDU) sprach - ein paar Wochen später zaubert plötzlich der Flughafen dasselbe Geschäftsmodell des Off-Airport-Parkens aus dem Hut
Die Tausenden von Gasflaschen, die (noch) auf dem Eckgrundstück am Holtumsweg lagern, werden vermutlich nicht halb so explosiv sein wie die Geschichte des Grundstücksverkaufs. Die beginnt damit, dass der Investor mit dem Weezer Bürgermeister Ulrich Francken (CDU) über seine Pläne spricht. Ein paar Wochen später taucht bei dem privaten Verkäufer plötzlich ein neuer, dem Flughafen verbundener Interessent auf, überbietet den ursprünglichen Interessenten um ca. 50 Prozent - und der Flughafen zaubert dasselbe Geschäftsmodell des Off-Airport-Parkens aus dem Hut


So ist das: Der Flughafen hat ein ganz, ganz extremes Geschäftsmodell, da gibt es überhaupt keine Probleme, das ist im übrigen alles auch „der Markt“, und bevor hier weiter blöde Fragen gestellt werden: Es ist alles, aber auch alles abgestimt mit den Gremiem und dem Aufsichtsrat, dessen stellvertretender Vorsitzender der Landrat Wolfgang Spreen (CDU) ist (der also auch mit drin hängt). Hier wie versprochen die Abschrift meiner 391 Sekunden langen Frage- und Antwortrunde mit dem Flughafengeschäftsführer Ludger van Bebber zu den Themen Arbeitnehmerüberlassung, Grundstückgeschäfte und Darlehensrückzahlung.

Ich möchte jetzt noch mal auf die Arbeitnehmerüberlassung zu sprechen kommen, weil sich da ja herausgestellt hat, dass Sie auch privat Gesellschafter der Firma sind, die diese Arbeitnehmerüberlassung betreibt. Sehen Sie da eine Interessenkollision?

Ludger van Bebber: Überhaupt nicht, überhaupt nicht. Wie Sie ja an der Gesellschafterliste auch gesehen haben, ist der Eigentümer des Flughafens auch Gesellschafter, das heißt, alles, was dort stattfindet, kann am Ende nur ihn treffen. Insofern: Nein, überhaupt nicht.

Am Montag Abend hat Arbeitsministerin von der Leyen im Fernsehen nochmals gesagt, dass solche Modelle der In-House-Arbeitnehmerüberlassung, wie sie ja auch bei Schlecker betrieben wurden, „unter aller Kanone“ seien. Wie bewerten Sie das denn?

Ludger van Bebber: Da stimme ich vollkommen mit Frau von der Leyen überein. Was das Schlecker-Modell angeht, ist das sicherlich so. Es hat nur überhaupt nichts zu tun mit dem, was wir gemacht haben. Schlecker hat, wenn ich es richtig verfolgt habe, bestehende Geschäft aufgelöst und die Arbeitnehmer gekündigt, um sie dann zu deutlich niedrigeren Löhnen in anderen Geschäften anzustellen. Wir haben im Wesentlichen von einer bestehenden Arbeitnehmerüberlassung, der Firma Kangoroo, Arbeitnehmer rübergenommen in eine andere Arbeitnehmerüberlassung und haben dabei die Löhne erhöht. Das sehe ich in keiner Weise, und deshalb ist es ja auch so geräuschlos, eigentlich nur Sie haben ja das Thema damit, kein anderer hat eigentlich das Thema damit, die Arbeitnehmer sind durchaus o.k. damit, sie haben einen höheren Stundenlohn als vorher und insofern auch einen höheren Stundenlohn als die einschlägigen Gastronomietarife, von daher ist das für uns überhaupt kein Thema, es war auch nie die Zielsetzung, die Zielsetzung ist überhaupt nicht in irgendeiner Weise, wir haben hier überhaupt keine Struktur, wo wir hier über Mindestlöhne sprechen müssen, wir sind überall weit darüber, das ist überhaupt keine Fragestellung, ja?

Und warum werden die Leute nicht einfach beim Flughafen direkt angestellt? Sie brauchen die Leute doch permanent, das zeigen doch ihre tollen Geschäftszahlen…

Ludger van Bebber: Nein, weil die Flexibilität in diesem Bereich insgesamt höher ist. Warum soll ich die Leute von der Arbeitnehmerüberlassung (…unverständlich…), da hätte ich sie am Anfang gar nicht reinziehen müssen, das ist ja schon seit Jahren so, es ist ja kein neuer Zustand. Also ich verstehe die Fragestellung insgesamt nicht…

Man könnte sagen, Profitmaximierung – das haben Sie als Ziel ja auch ausdrücklich erklärt – zu Lasten der Beschäftigen.

Ludger van Bebber: Ich habe nicht gesagt Profitmaximierung, ich habe das gesellschaftliche Grundverständnis preisgegeben, dass ich der Meinung bin, dass Unternehmen Gewinne machen müssen. Das halte ich auch nach wie vor für absolut wichtig, da arbeiten wir sehr, sehr scharf dran, und da sind alle Gesellschafter, inklusive der öffentlichen Gesellschafter heilfroh, die haben mich 2005/2006 mit runzelnder Stirn angeguckt und gehofft, dass auch die Darlehen in einem Unternehmen sind, dass gesund ist am Ende des Tages. Wir haben über viele Jahre hart arbeiten müssen, um überhaupt diese Gesundung hinzubekommen. Wir arbeiten mit einem ganz, ganz extremen Geschäftsmodell. Und insofern ist es glaube ich in keiner Weise zu kritisieren, Gewinne zu machen. (…) Alle Entscheidungen sind im Kern davon geleitet, den Flughafen optimal wachsen zu lassen.

Gehört zu diesem „extremen Geschäftsmodell“ denn auch, Konkurrenten plattzumachen?

Ludger van Bebber: Nein, das gehört sicher nicht dazu, Konkurrenten plattzumachen. Dazu gehört, dass wir in den Märkten unsere Chancen wahrnehmen. Das ist ganz klar.

Der Investor, der am Holtumsweg diesen Parkplatz bauen wollte, hatte die Pläne schon fertig. Und dann kommt plötzlich ein Interessent und bietet 200.000 Euro mehr für das Grundstück.

Ludger van Bebber: Das kann ich Ihnen nicht sagen, ob er 100.000 Euro mehr oder weniger geboten hat für dieses Grundstück, das wir angemietet haben, wenn es denn so wäre, dann wäre es auch vollkommen klar: Das ist Markt. Das ist doch Markt. Es gibt doch auch nicht nur ein Grundstück, er kann sich doch das nächste Grundstück nehmen und kann`s da realisieren.

Wo hatten Sie denn die Info her, dass dieses Grundstück erhältlich ist?

Ludger van Bebber: Wir haben von dem, der es gekauft hat, die Info bekommen.

Steht der in irgendeinem Zusammenhang mit dem Flughafen, eventuell auch familiärer Natur?

Ludger van Bebber: Natürlich steht der in einem Zusammenhang, der ist hier ein Berater.

Können Sie das noch etwas genauer erklären, zum Verständnis?

Ludger van Bebber: Nein, ich wüsste nicht, was da weiter zu erklären ist. Er berät uns in finanziellen Fragen. Er ist bei PriceWaterhouseCooper gewesen, er macht bei uns Financing/Modelling et cetera et cetera, und wir sind glücklich gewesen, dass wir einen Zugriff auf dieses Grundstück haben.

Dass von seinen Eltern gekauft wurde? Habe ich das richtig, dass es von seinen Eltern gekauft wurde?

Ludger van Bebber: Nur damit wir uns klar sind: Es ist komplett in Abstimmung mit Gremien, mit Aufsichtsrat – da ist überhaupt gar nichts an Problemen drin, auch wenn Sie es gerne hätten, es ist komplett in der Breite abgestimmt. Selbstverständlich lassen wir es nicht zu, dass Wertschöpfungsketten von uns abgesaugt werden, die wir dringend benötigen, das ist doch gar keine Frage. (…) Jedes Wachstum muss für uns Wertschöpfungsbeiträge bringen.

Sind die Wertschöpfungsbeiträge denn hoch genug, dass Sie am Ende des Jahres den Kredit an den Kreis zurückzahlen können?

Ludger van Bebber: Das steht im Moment nicht zur Diskussion. Wir haben am Ende des Jahres eine Diskussion, und dann werden wir die führen, wenn die Diskussion reif ist.

Sie haben hier Ausblicke bis 2012 und weiter gegeben, da werden Sie doch schon wissen, ob Sie am Ende des Jahres zurückzahlen können.

Ludger van Bebber: Wir werden solche Dinge mit den Banken diskutieren, und nicht anderthalb Jahre vorher, das können Sie sich ja vorstellen…

Das sind ja jetzt nur noch neun Monate, oder acht…

Ludger van Bebber: Ja.

Ein anderer Journalist: Zurück zum Thema noch mal…

Deine Meinung zählt:

25 Kommentare

  1. 24

    Der Verkehrslandeplatz bekommt doch jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit sein privatwirtschaftliches Darlehen – und will dieses in den Ausbau des Terminals und DER PARKPLÄTZE stecken … sagt zumindest Antenne Niederrhein 😉
    Is aber auch ne wichtige Sache das…

     
  2. 23

    Es zeichnet einen Betrieb nicht gerade aus,wenn kritische
    Fragen nicht erwünscht.Souverän ist anders.

     
  3. 22

    @Rums… Nein, ich bin nicht eingeladen worden. Wahrscheinlich für immer aus dem Verteiler gestrichen. Aber vielleicht kann ich die Zeit ja nutzen, Herrn Philipp Jansen, vertretungsberechtigt für Jansen Immobilien GmbH, Goch, zu fragen, wie ihm urplötzlich die Idee gekommen ist, das Grundstück am Holtumsweg zu kaufen.

     
  4. 20

    Herr Daute, super Fragen, einfach spitze, dein Job. So macht lesen Spaß. Frage und Antwortspiel auf hohem Niveau. Noch mal Danke….

     
  5. 18

    Ich bin heilfroh, dass es den Flughafen in Weeze gibt… Egal zu welchen Konditionen für die Mitarbeiter.

     
  6. 17

    @B.Eule: Meine Erfahrungswerte resultieren aus praktischer Tätigkeit – es war u.a. mein Job kurzfristige Ãœberkapazitäten( ja, nur dafür – das gab’s noch!) im Betrieb durch Rekrutierung von Zeitarbeitspersonal auszugleichen – da kennt man natürlich Preise etc. . Mag sein, dass Firmen Zeitarbeitstunden zu 17, 50 Euro („die Hälfte“) anbieten…
    1) Dürfte sich das in der Qualität der entsendenten Leute niederschlagen – was dann auf Zeit geht um ein akzepables Ergebnis zu erreichen…also nicht wirklich „billiger“.
    2) Kostenfaktoren, bei einem Preis von 17,50 für das entleihende Unternehmen, wegfallen dürften: Arbeitskleidung, Betreuung, Abrechnung etc. – ja, möglich und vorstellbar…dann kriegen die Leute aber weder 8,– Euro/h und zahlen indirekt drauf ( für dies, das und alles…)

    Am Ende mag es auch fast egal sein – es sind irgendwie und irgendwo Millionen an Euronen! Ich habe ja nur versucht es mal in eine halbwegs meßbare Dimension zu packen.
    750.000, — Euro „tollen“ Gewinn des Airports stehen in dieser Diskussion ein Vielfaches an Gewinnen gegenüber – aber wohin geht dieser Gewinn…?!

    Ob dieser andere Gewinn nun 4-fach, 3-fach oder „nur“ 2-fach – das ist Wurst! Es war, ist und bleibt unanständig….

     
  7. 16

    @Georg

    Zitat aus einem Kommentar in einem anderen Forum:

    „Aber ich arbeite selbst in der „Branche”, wenn auch auf lokaler Ebene und höre bei Telefon”interviews” öfter mal den Satz „Schicken Sie mir das bitte per Mail” – das ist quasi der indirekte Satz für „ich will das erst sehen, bevor es veröffentlicht wird”. In meinem Fall lasse ich mich immer darauf ein, weil ich wöchentlich mit den gleichen Leuten telefoniere und wir voneinander profitieren und ich nichts davon habe, diese Menschen gegen mich aufzubringen. Eine negative Berichterstattung schadet dann nur beiden Seiten. “

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/eckart-von-hirschhausens-hybris/

    Comment 24

    PS: Der NRZ Reporter M.P. ist nach wie vor davon überzeugt, dass an der Sache nichts dran ist. Er berzeichnet den ursprünglichen Kaufinteressenten sogar als Trittbrettfahrer, der sich auf Kosten des Flughafens bereichern wollte.

     
  8. 14

    @Habedank:
    wo sind denn deine Erfahrungswerte her? Kenne die Hintergründe ein wenig. Der Stunden-VS beträgt weniger als die Hälfte von deinem Wert. Fang dann noch mal neu an zu rechnen!
    Vom Prinzip her gebe ich dir recht. Die ganze Sache riecht ein wenig zu streng!
    Unterm Strich bleibt für mich: „Gier frisst Hirn“ und das muss irgendwann zum Bumerang werden.

     
  9. 12

    War der vB eigentlich besoffen?
    Ist schon peinlich wie der sich artikuliert.
    Es wird Zeit, dass Herr Spreen zu diesen Geschäften Stellung bezieht.

     
  10. 11

    Der Flughafen Laarbruch umfasst eine Fläche von ca. 650 ha. Größe. Diese Flächen können nahezu vollständig genutzt werden. Warum muss dann ein Parkplatz in einer Entfernung von 5 km eingerichtet werden, der dann auch noch mit einem Shuttle Service bedient werden muss?
    Hätte man den Wettbewerbsvorteil (geeignete Flächen in Startbahnnähe) nicht auch so nutzen können? Nein, hier wird ein staatlich erzeugtes und finanziell getragenes Monopol gepflegt und der freie Wettbewerb ausgeschaltet. Förderung des Mittlstandes, Unterstützung regionaler Betriebe und des Handwerks? Ja, aber nur wenn es nicht den eigenen Zielen schadet.
    All die tollen Argumente, die den Bürgern die Ãœbernahme des Flughafengeländes und die Aufnahme des Flugbetriebes schmackhaft machen sollten- sind nur hohle Phrasen. Wer fragt da noch nach einer Betriebserlaubnis?

     
  11. 10

    Man kann das ja mal in Zahlen versuchen auszudrücken – solange es keine geben soll ist man allerdings auf Mutmaßungen angewiesen:

    -50 Leute von Agello am Tag à 8 h à 35 Euro (Stundenpreis) = 14.000 €/Tag
    – Abzüge für Lohn, Lohnnebenkosten, Handlingskosten = 5.500€ /Tag
    – „Gewinn“ = 8.500€ /Tag

    mal 40% Anteil = 3.400€/ Tag
    für LvB
    Macht dann im Jahr so um die 750.ooo Euro……!

    Können auch „nur“ 375.000 Euro sein, oder 500.000 Euro – hängt davon ab wieviel Leute von Agello da arbeiten, wie die Kalkulation aussieht, die Preise von Agello etc.

    Somit hat man aber eine ungefähre Vorstellung über welche Euronen-Schweinerei wir hier reden. Jedenfalls dürfte es sich lohnen da mal Zahlen in Erfahrung zu bringen. 35, — Euro für eine Leiharbeitsstunde ist nicht so daneben. In den Abzügen sind 8,– Euro Stundenlohn zzgl. Faktor 1,78 Lohnnebenkosten und 20% Handling eingerechnet – Erfahrungswerte….
    Die Rendite wird natürlich noch besser wenn die Betreuung der Leihkräfte von Flughafen-Mitarbeiter stattfindet statt vom Agello-Büro – wer merkt denn das?!

    Mal angenommen von den 2,4 Mio Passagieren parkt die Hälfte demnächst auf dem Holtumsweg und läßt 1 Euro Gewinn pro Tag da = 1,2 Mio Euro im Jahr!

    Roundabout kann man u.U. so von 3,1 Mio Euronen sprechen (0,75 Mio LvB, 1,1 Mio andere Gesellschafter von Agello, 1,2 Mio Parkplatz) – die wohin gehen?! Und wenn es nur 1 Mio wäre….immerhin mehr als der ausgewiesene Gewinn des Airports!
    Relativ kleine schwarze Zahlen für’s Gemüt der Öffentlichkeit, fette schwarze Zahlen für „andere“, ein lächelnder Landrat – sind doch alle zufrieden! Alle?

     
  12. 9

    @De Branbanse Leeuw
    Ja.
    ( Aber die Nähe der RP zu hiesiger Politik und Wirtschaft ist halt wie sie ist. Da haben sich deren Journalisten dran auszurichten. )

    Diese Fragen werden von der Opposition im Kreistag gestellt werden. Und dann muss zumindest die SPD-nahe NRZ berichten, somit kann sich auch die RP das Verschweigen nicht leisten.
    (Weil ich nicht glaube, dass man die Vertuschungspraxis via Behandlung im nichtöffentlichen Teil des Kreistags durchhalten wird. Aber vielleicht sind die Oppositions-Parteien doch zahnloser als gedacht …)

    Was die Gesellschaftereigenschaft des Herrn van Bebber angeht, so glaube ich nicht, dass diese politisch zu rechtfertigen sein wird. Ich erwarte hier eine Änderung. Noch hat sich kein Politiker (außer Katzy) dazu geäußert. Das wird man nicht durchhalten.

    Andererseits: Man könnte sich auch weiter „verantwortungsbewusst“ verhalten und schweigt weiter in der Öffentlichkeit…

     
  13. 8

    @Bernd Derksen

    Frau Settnik erwähnt die Gesellschafterstruktur der Agello GmbH
    und die Aussage des Herrn van Bebber.
    Sie hätte doch nachhaken müssen, was er darin zu suchen hat. es reicht
    ja schon der Anteil des Herrn Buurman, um die Interessen des Flughafens
    zu gewährleisten.

    @pd

    Die Kevelaerer Ausgabe der NRZ hat es in ihrem Bericht geschafft, weder das Zeitarbeitsmodell noch die Anpachtung zu erwähnen.

     
  14. 7

    @ RD

    Die Sache mit der Zeitarbeitsfirma ist m. E. ganz einfach. Sollte ein Mitbewerber dem Flughafen günstigere Konditionen bieten können, so wird dies i.d.R. auf geringere Löhne zurückzuführen sein. Ist doch Super, wir bleiben bei Agello, den die beherzigen die Vorgaben unserer Hallodri-Arbeitsministerin, der SPD, den Linken usw. Machen wir dann halt weniger Profit aber den Mia geht´s gut. Und was LvB angeht, will er überhaupt Wettbewerb? Da es sich um eine „stinknormale“ GmbH handelt, muß der Flughafen doch gar keine Ausschreibungen machen. Alle anderen Angebote landen halt im runden Sammelordner. Merkt doch keiner.

    Das wirtschaftliche Risiko bei dem Parkplatzgeschäft halte ich für gering bis kaum zu berücksichtigen. Wer einmal die vollen Parkplätze am Airport gesehen hat?! Interessanter ist aber der Fluss der Informationen, von einem freien Spiel des Marktes zu sprechen halte ich für sehr zynisch. Gehen wir einmal davon aus, dass es eine Lücke der am Verkauf beteiligten Personen gibt. Und somit ist es ein Insidergeschäft. Aber was soll´s. Schon mal hinterfragt, warum die richtig guten Anlage- und Mietobjekte in Kleve und Umgebung niemals bei irgendwelchen Maklern auftauchen? Weil sie vorher schon vorher wie Jesus´Kleider untereinander in den Kreditabteilungen der Banken verteilt worden sind.

    So gut wie es finde, dass solche Gemauschel an´s Tageslicht kommen, so aalglatt sind auch die Beteiligten. Schuldeingeständnisse oder Konsequenzen wird man wohl (wie meistens) nicht erwarten können. Aufklärung schon gar nicht.

     
  15. 6

    @pd ehrlich gesagt versteh ichs nicht mehr. wozu noch zeitungen ^^

    Todesanzeigen
    Fassbieranstich
    Freibaderöffnung

    Herr Daute sollte mit einer eigenen Zeitung auf den Markt kommen.

     
  16. 5

    ich selbst bin laie aber genau diese fragen hab ich mir gerade auch gestellt. das heißt um dahinter zu kommen reicht durchschnittlicher gesunder menschenverstand.

    ich muß zugeben, der rp artikel von heute thematisiert grundstückskauf und zeitarbeit wenigstens. überrascht zumindest mich somit positiv aber muß man da nicht zartestes nachfassen erwarten dürfen?

    ehrlich gesagt versteh ichs nicht mehr. wozu noch zeitungen ^^

     
  17. 4

    @De Brabantse Leeuw
    Immerhin hat Frau Settnick diesen Artikel „nachgeschoben“. Ich finde es allein schon bemerkenswert, dass sie relativ ausführlich diese, bislang einzig von Ralf Daute öffentlich angesprochenen, Themen dargestellt hat.
    Dass Sie sich nichts anderes als „Neutralität“ und im Zweifel die Darstellung der Flughafensicht leisten kann, ist klar. Und dies kann man ihr nicht vorwerfen, sondern den Verantwortlichen der RP.

    Wenn mir Herr van Bebber sagt, dass er über die Ablösung des Kredits erst am Jahresende diskutieren wird, hoffe ich doch, dass der Kreis mit dem gleichen Gleichmut sein Wildern im Bereich des Bankengeschäfts beenden wird. Nein, van Bebber verlässt sich auf den Kreis. Wenn die Banken weiterhin den Flughafenbetreiber für nicht ausreichend kreditfähig halten, springen die Abnicker im Kreistag schon ein. Es ist ja nicht ihr Geld …

     
  18. 3

    @Meiner Einer Genau diese Stelle ist der Knackpunkt an dem Zeitarbeitsmodell. Um es mit einem (fiktiven) Beispiel zu verdeutlichen: Wie reagiert die Leitung des Flughafens, wenn jemand den Zeitarbeitsservice günstiger anbietet? Bleibt sie dem „Premium-Partner“ Agello treu, schadet sie den wirtschaftlichen Interessen des Flughafens (und dient der eigenen Tasche). Wechselt sie, schadet sie ihrer eigenen Geldbörse. Das neumodische Zauberwort in diesem Zusammenhang heißt Corporate Governance. Kernfrage ist wiederum, warum LvB persönlich als Gesellschafter in die Agello Service GmbH geholt wurde? Bestimmt nicht, weil der Marigot-Holding gerade 10.000 Euro fehlten – sondern genau, um diese Verstrickung zu schaffen, die es van Bebber unmöglich macht zu verhindern, dass Agello zu Lasten des Wettbewerbs Profit aus dem Flughafen zieht.

    Die Parkplatzgeschichte wiederum hat zwei Kerne: Erstens: Wie flossen die Informationen vom verprellten Investor zum späteren Käufer? (Herr van Bebber weigerte sich bekanntlich, auf weitere Fragen zu antworten.) So viele wussten davon ja nicht… (Verrat von Dienstgeheimnissen?) Zweitens: Wo Herr van Bebber doch so gerne über den Markt doziert: Zum „freien Spiel des Marktes“ gehört es für einen Unternehmer auch, ein geschäftliches Risiko einzugehen. Wo aber genau lag das Risiko des Grundstückskäufers? Richtig, es gab keins. Denn der wusste ja schon vorher, dass der Flughafen kommen und das Areal anmieten wird. Der Flughafen selbst konnte aus Liquiditätsgründen nicht kaufen, also musste eine klassische Strohmannnummer her… 

     
  19. 2

    @ RD nicht schlecht, Respekt.

    Mich interessiert in diesem Zusammenhang vor allen Dingen eines: Insbesondere in dem Artikel der Royal Press (ich hatte auch nichts anderes erwartet) wird das Ergebnis der Agello dem Flughafen zugeschrieben. Und auch LvB weist daraufhin, dass letzlich alles beim Flughafenbetreiber verbleibt. Es handelt sich bei der Agello um eine GmbH, deren Gewinn nach Gesellschafteranteilen aufgeteilt wird. Insofern erschließt sich mir die Aussage des LvB nicht. Oder hat die Agello einen Gewinnabführungsvertrag mit dem Flughafen? Eher nicht. Der Gewinn verbleibt also bei den drei Herren, nix da Non-Flight-Area-Profit, wohl eher Eigene-Tasche-Profit. Was mich aber dann weiterhin interessiert, sind die Verträge zwischen Agello und dem Flughafen. Es ist ja gut und schön, dass Agello den Mitarbeitern über Tarif (wollen wir´s an der Stelle erstmal glauben) zahlt. Aber wie sehen die Kosten für den Flughafen aus? Kostet Agello den Flughafen mehr als die vorherige Kangoroo-Zeitarbeitsfirma? Wirtschaftet hier jemand jetzt in die eigene Tasche oder nicht?

    Herr vB hat sicherlich Recht, dass es für den Flughafen um Profit geht. Wie sollte auch sonst der Kredit an den Steuerzahler je zurückgeführt werden (ich würde mir heute auch noch keine Gedanken machen, wo die Kohle bis zum Jahresende herkommt=-) )? Ich halte auch die Einrichtung des Flughafens für absolut richtig und wichtig für die Entwicklung des Kreises Kleve. Aber es kann nicht sein, dass hier der Steuerzahler getäuscht und verarscht wird unter dem Deckmantel des Flughafens und Personen in Führungspositionen sich mit dem ein oder anderen Euro eindecken.